In einem Altenheim setzte sich eine Katze einfach neben kranke Menschen – und kurz darauf verstarben sie plötzlich. Alle dachten, die Katze könne den Tod der Menschen vorhersagen – bis sie die Wahrheit erfuhren
In diesem Altenheim fiel eine seltsame Regelmäßigkeit auf. Eine gewöhnliche gestreifte Straßenkatze hatte sich die Flure des Hauses ausgesucht und wählte immer ihre Gesellschaft sorgfältig aus.

Doch ihre Wahl wirkte unheilvoll: Jedes Mal, wenn die Katze sich neben einen Patienten setzte, verstarb diese Person nach einigen Tagen oder manchmal schon nach wenigen Stunden.
Zunächst hielten die Mitarbeiter dies für Zufall. Doch mit der Zeit wurde die Verbindung immer offensichtlicher. Die Bewohner flüsterten von der „Todeskatze“, fürchteten ihre Gegenwart, und die Angehörigen der Patienten fragten besorgt die Ärzte, was vor sich ging.
Manche Senioren, die die Katze an ihrem Sessel sahen, weinten, flüsterten Abschiedsworte und riefen ihre Kinder oder Enkel an, um letzte wichtige Botschaften zu übermitteln.
Einige schrieben sogar Briefe, aus Angst, dass sie am nächsten Tag vielleicht nicht mehr da sein würden. Selbst die standhaftesten und skeptischsten Menschen verloren nach einem „Besuch der Katze“ den Schlaf und baten darum, nachts das Licht anzulassen.
Jedes Mal, wenn die Katze sich setzte, herrschte im Heim eine bedrückende Stille. Die Menschen versuchten, ihr auszuweichen, schoben sie weg, schlossen Türen. Doch die Katze fand immer den Weg zu denen, die besonders schwach waren.
Alle glaubten, die Katze könne die Zukunft vorhersagen – bis die Wahrheit ans Licht kam

Eines Tages kam ein junger Arzt ins Heim, ein Forscher mit Interesse an Neurologie. Er erinnerte sich, einen ähnlichen Fall gesehen zu haben, bei dem eine Katze angeblich den Tod vorausgesagt haben soll. Doch der Arzt war skeptisch und wollte dem Phänomen auf den Grund gehen.
Er begann, die Katze zu beobachten. Dabei stellte sich heraus, dass sie ihre Patienten nicht zufällig auswählte. Sie ging nur in Zimmer, in denen ein Sauerstoffgerät oder eine Wärmflasche stand. Der Arzt bemerkte, dass die Katze Wärme und das leise Summen der Geräte suchte – oft genau dort, wo Menschen bereits in einem kritischen Zustand waren. Dort fühlte sich die Katze wohl – und die Menschen befanden sich am Rande des Lebens.
So wurde das Geheimnis gelüftet: Die Katze war keineswegs ein Todesprophet. Sie wurde von Wärme, dem gleichmäßigen Summen der Maschinen und der Ruhe der stark geschwächten Menschen angezogen. Dieses scheinbare Zusammentreffen erzeugte jedoch die Illusion, dass die Katze den Tod vorhersagen konnte.

Dennoch wurden ihre Besuche für viele Patienten zu einem Trost. Denn in ihren letzten Stunden war jemand Lebendiges, Warmes und Ruhiges bei ihnen – und vermittelte das Gefühl, dass man selbst in den schwierigsten Momenten nicht allein ist.
